Lauffen
1770 -
Tübingen
1843
Der deutsche Lyriker Johann Christian Friedrich Hölderlin wird 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Er besucht auf Wunsch seiner Mutter die Lateinschule in Nürtingen, später die evangelischen Klosterschulen in Denkendort und Maulbronn. Hölderlin studiert an der Universität Tübingen und begegnet dort seinen Kommilitonen Hegel und Schelling mit denen er eine innige Freundschaft schließt.
Schließlich beeinflussen sich die Freunde gegenseitig in ihrem künstlerischen Schaffen. Friedrich Hölderlin lernt 1793/1794 Schiller kennen und vermittelt ihm eine Hauslehreranstellung bei seiner Freundin Charlotte von Kalb in Waltershausen im Grabfeld, jedoch verliert er diese kurz darauf, da es ihm an gewisser Strenge als Lehrer mangelt.
Ab 1794 studiert er an der Universität Jena Theologie und begegnet dort 1797 Goethe. 1796 nimmt Friedrich Hölderlin erneut eine Anstellung als Hauslehrer für die Frankfurter Bankiersfamilie Jakob Gontard an. Hölderlin begegnet dort der Ehefrau Susette Gontard, für die er große Liebe empfindet. Er lässt sie später als Modell für die Diotima seines Briefromans "Hyperion" einfließen. Gontard erfährt von den Umständen und fühlt sich in seiner Ehre verletzt, so dass Hölderlin seine Anstellung und gleichzeitig seinen Wohnort verliert. Er flieht nach Homburg zu seinem Studienfreund Isaac von Sinclair. Während seiner finanziellen Schwierigkeiten lässt er sich zeitweilig von seinem Gönner Schiller und seiner Mutter unterstützen.
1801 begibt sich Hölderlin für drei Monate in die Schweiz nach Hauptwil und unterrichtet die jüngere Schwester vom Kaufmann Emanuel von Gonzenbach. Im folgenden Jahr begibt sich Hölderlin nach Bordeaux und arbeitet dort erneut als Hauslehrer, kehrt aber nach wenigen Monaten zurück ins Schwabenland. 1802 trifft er in Stuttgart ein, sein gesundheitlicher Zustand ist desolat, so dass ihn seine Freunde aufgrund seines verwirrten Zustandes kaum wiedererkennen.
In dieser Zeit erhält Hölderlin die Nachricht vom Tod Susette Gontards und geht zurück nach Nürtingen zu seiner Mutter, arbeitet an der Übersetzung von Sophokles und Pindar. Sein Freund, der Hessen-Homburger Regierungschef Sinclair verschafft ihm 1804 eine Stelle als Hofbibliothekar. Johann Christian Friedrich Hölderlin schreibt für den Homburger Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg u.a. den Gesang "Patmos".
1805 veröffentlicht Hölderlin seine Nachtgesänge und sein berühmtes Gedicht "Hälfte des Lebens". Sinclair wird im Februar 1805 im Auftrag des Kurfürsten Friedrich II. von Württemberg wegen Hochverrats verhaftet und auch Hölderlin wird als angeblicher Untertan in den Prozess verwickelt. Der Homburger Arzt und Hof-Apotheker Müller erstellt über Hölderlin ein gesundheitliches Gutachten, somit entrinnt er seiner Auslieferung.
In dem Gutachten vom 9. April 1805 wird Johann Christian Friedrich Hölderlin als dem Wahnsinn verfallen und sein Zustand als zerrüttet beschrieben. Friedrich Hölderlin wird 1806 von Homburg in das Authenriethsche Klinikum nach Tübingen gebracht.
Hölderlin gilt ab diesen Zeitpunkt als wahnsinnig und kommt ab 1807 zur Pflege bei der Tübinger Tischlerfamilie Ernst Zimmers. 36 Jahre lebt er in deren Haus in einer Teestube oberhalb des Neckartals, heute als Hölderlinturm bekannt. Friedrich Hölderlin stirbt 1843 in Tübingen.
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